Vier Jahre ist es nun her, dass die ersten Serversysteme mit Power 9 Prozessoren die ältere Konkurrenz ablösten. Nun scheint IBM allerdings einen erneuten Meilenstein auf den Markt zu bringen, um die Führung im Genre zu übernehmen. Mit IBM Power 10 und der entsprechenden Baureihe E1080 lässt IBM die Konkurrenz ziemlich alt aussehen. In IBM Power 10 Modellen finden bis zu 16 Power 10-CPUs sowie 15 Rechenkernen Platz, inklusive achtfachem Simultaneous Multithreading. Insgesamt zählt das vollständig konfigurierte IBM Power 10 Modell also 1920 Threads.
Die Datenbanken
Da die Modellreihe durch integrierte PowerAxon-Links glänzt, besteht die Möglichkeit, mit den eigenen CPUs auf das RAM fremder CPUs zuzugreifen, was einen großen Vorteil in Bezug auf die Datenbank-Benchmarks bietet. Nicht selten wird IBM Power 10 als Alternative zu Intels Xeon SP oder auch AMDs Epyc gehandelt, was vor allem im Finanzsektor sowie entsprechenden Unternehmen vorkommt. Auch in Bezug auf die Erweiterbarkeit bietet IBMs neue Reihe eine Menge Vorzüge, indem sich, zusätzlich zu seinen standardmäßigen 32 PCI-Express-5.0-Steckkarten, 192 PCIe-3.0-Karten installieren lassen. Das hochmoderne Feature der Transparent Memory Encryption, also der transparenten RAM-Verschlüsselung, leistet einen Beitrag zur Sicherheit des Systems. Logische Partitionen sowie Container lassen sich hiermit optimal abschotten und Daten in nichtflüchtigen Speichermodulen vor unbefugtem Zugriff sowie Verlust schützen.
Stabile CPU-Kerne
Die IBM Power 10 Modelle unterscheiden sich auch durch die Anzahl aktiver CPU-Kerne von so mancher Konkurrenz. Im Normalfall besitzt ein Die 16 CPU-Kerne. IBM deaktiviert allerdings einen von ihnen, um die Ausbeute zu erhöhen. Im Vergleich besitzt ein Chip hier relativ große und stabile Ausmaße, zumindest für einen 16-Kerner. Zusätzlich besitzt jeder Kern eine Vielzahl an SIMD-Einheiten sowie 512 Bit breite Matrix-Engines. Auch große Caches und neuartige Datenformate wie Bfloat16, das für KI-Training genutzt werden kann, sind mit von der Partie. Grundsätzlich besitzt jede CPU vier Speicher-Controller mit durchschnittlich acht Kanälen für maximal 16 RAM-riegel. Diese Riegel besitzen IBM zufolge Kapazitäten von 32, 64, 128 und 256 GByte, von denen die ersten beiden mit Taktfrequenzen von 1600 MHz laufen, während die letzten beiden mit DDR4-2933-Takt funktionstüchtig sind. Hierbei beträgt die höchste Übertragungsrate der schnellsten Konfiguration mit 16 TByte DDR4-2933-Takt 410 GByte/s je CPU. Die Konfiguration mit dem meisten Speicher kommt auf 64 TByte mit etwa 375 GByte/s je CPU. Ebenso verlässt sich IBM auf das Open Memory Interface, das den liebevollen Spitznamen „OMI“ trägt. Dieses nutzt keinerlei Standard-Steckfassungen, sondern Differential DIMMs mit DDR4-Bausteinen.
Die ersten E1080-Schränke sollen laut IBM bis Ende September bzw. Anfang Oktober an die entsprechenden Partner ausgeliefert werden. Diese werden allerdings vorerst lediglich mit höchstens zwei Einschüben, also acht Prozessoren, sowie maximal 64 GByte großen DIMMs, die insgesamt 4 oder 8 TByte RAM beinhalten, ausgeliefert. Weitere, größere Konfigurationen sind laut den Angaben IBMs im Dezember dieses Jahres geplant, wobei allerdings bisher keine Preise genannt werden. Welchen Einfluss die IBM Power 10 Reihe nun auf die gesamte Branche ausüben wird, bleibt abzuwarten. Man kann allerdings damit rechnen, dass ein weiteres Mal der Weg für neue Innovationen und Erweiterungen des technischen Fortschritts geebnet wurde.
Hochverfügbarkeit für IBM Power 10
Die Anforderungen an die IBM Power 10 Verfügbarkeit sind hoch. Mit BUS4i HA haben wir die passende Lösung: